Brauereikonzerne gewinnen Marktanteile

von Conrad Seidl 20/06/2022
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Brauereikonzerne gewinnen Marktanteile

Nürnberg - Die vier größten Brauereikonzerne der Welt haben im Jahr 2021 massive Zuwächse verzeichnet: AB-Inbev schaffte einen Sprung von 9,6 Prozent gegenüber dem ersten Pandemiejahr und braute im Vorjahr 581,7 Millionen Hektoliter Bier. Zum Vergleich: Die größten Einzel-Braustätten Österreichs haben eine Kapazität von etwa 1,1 Millionen Hektolitern. Den zweiten Platz hinter AB-Inbev nimmt der niederländische Heineken-Konzern, Mutterkonzern der BrauUnion Österreich, mit 231,2 Millionen Jahresausstoß 2021 (nach 221,6 - ein Plus von 4,3 Prozent) ein. 

Insgesamt stieg das Ausstoßvolumen der 40 größten Brauereien im Jahr 2021 um etwa 80 Millionen Hektoliter auf fast 1,7 Milliarden Hektoliter, was einem Zuwachs von knapp 5 Prozent entspricht. Ihr Anteil am Gesamtmarkt weltweit nahm damit auf 91,4 Prozent zu. Besonders auffällig ist das hohe Gewicht der Konzerne, die die Liste anführen: Allein die Top 2, AB InBev und Heineken, stehen zusammen für nahezu die Hälfte (rund 48 Prozent) des Bierausstoßes der Top 40 Brauereien. 

Das geht aus der vorab veröffentlichten Liste der Top 40 Brauereien aus dem Barth Report hervor. 

Vier Braukonzerne mit über 100 Millionen Hektolitern

Den dritten Platz hat der dänische Carlsberg-Konzern: 119,6 Millionen Hektoliter bedeuten ein Plus von 8,6 Prozent. Schließlich macht China Resources (Snow Breweries) mit 112,2 Millionen Hektolitern (plus 5 Prozent) den Klub der Brauunternehmen mit mehr als 100 Millionen Hektolitern Jahresausstoß komplett. 

Das relativ stärkste Wachstum (27,9 Prozent auf 4,4 Millionen Hektoliter) verzeichnet die spanische Estrella de Galicia Gruppe. 

Auch deutsches Bier spielt international in der Spitzenliga mit: Sieben deutsche Braugruppen positionieren sich unter den 40 größten Brauereien weltweit. Der größte deutsche Braukonzern ist, wie im Vorjahr, die Radeberger Gruppe. Mit 10,2 Millionen Hektolitern Absatz belegte sie 2021 Platz 22. Auf Platz 24 folgt mit einem Absatz von rund 8,5 Millionen Hektolitern die TCB Beteiligungsgesellschaft (u.a. mit dem Frankfurter Brauhaus, der Feldschlößchen/Dresden und der Gilde Brauerei/Hannover), an 25. Stelle die Oettinger Gruppe mit rund 8,5 Millionen Hektolitern. 

Während diese drei ihre Positionen gegenüber dem Vorjahr halten konnten, verbesserten zwei weitere deutsche Großbrauereien ihre Stellung am internationalen Markt sogar: Die Krombacher Gruppe erreichte mit 5,8 Millionen Hektolitern Platz 30 (2020: 31), die Paulaner Gruppe setzte 5,7 Millionen Hektoliter ab und stieg von Platz 33 auf 31 auf. Die Bitburger Braugruppe hingegen rutschte bei einem Absatz von 5,0 Millionen Hektolitern von Position 32 auf 33 ab. 

Rang 40 belegt mit 3,1 Millionen Hektolitern die Brauerei Veltins, die im Vorjahr erstmalig den Sprung in die Top-40-Liste geschafft hatte. Als einziges unter den deutschen Unternehmen legte Veltins 2021 beim Absatz zu. Die Warsteiner Brauerei indessen – 2020 noch auf Platz 39 – fiel aus der Spitzenliga heraus. 

Weitere Verschiebungen zeichneten sich im ersten Quartal dieses Jahres ab: Als Folge der Invasion Russlands in die Ukraine kündigten Heineken und Carlsberg im März 2022 ihren Rückzug vom russischen Markt an. Aus demselben Grund gab AB InBev im April bekannt, dass es seine Beteiligung an einem Joint Venture mit der türkischen Brauerei Anadolu Efes, die in Russland tätig ist, verkaufen wird. 

https://www.barthhaas.com/fileadmin/user_upload/news/2022/06-08/Top40_Table.pdf