Brauereikonzerne wachsen, Heineken legt elf Prozent zu

von Conrad Seidl 14/06/2023
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Brauereikonzerne wachsen, Heineken legt elf Prozent zu

Nürnberg - Heineken (in Österreich repräsentiert durch das Tochterunternehmen BrauUnion Österreich) ist der absolute Gewinner auf dem Weltbiermarkt. Der vom Hopfenhandelshaus BarthHaas jährlich erstellte Report, von dem Mitte Juni die ersten Daten vorab veröffentlicht wurden, weist für den niederländischen Konzern im Jahr 2022 ein weltweites Wachstum von 25,7 Millionen Hektoliter aus. Allein dieses Wachstum ist mehr als das zweieinhalbfache von dem, was alle österreichischen Brauereien jährlich produzieren. 

In Prozenten sind das 11,1 Prozent - verglichen zu einem Plus von 1,8 Prozent beim Weltmarktführer ABInbev. Damit ist Heineken etwas näher an den Branchenprimus (Budweiser, Michelob, Becks, Löwenbräu, Franziskaner, Corona, Stella Artois, Hoegaarden etc.) gerückt: Heineken braute weltweit im Vorjahr 256,9 Millionen Hektoliter (in Österreich nehben der Heineken-Marke auch Gösser, Zipfer, Schwechater, Fohrenburger, Wieselburger, Villacher und Puntigamer), ABInbev  aber mit 518 Millionen Hektolitern rund das Doppelte. Heineken hält nun Mehrheitsbeteiligungen an der United Breweries Group aus Indien, deren Ausstoß damit im Gesamtvolumen des Konzerns aufgeht, sowie an der polnischen Grupa Zywiec und den Namibia Breweries. Die Eingliederung von United Breweries machte dabei den Weg frei für die Rückkehr der venezolanischen Polar in die Top 40. Diageo (Platz 14) veräußerte die äthiopische Meta Abo Brewery an die BGI/Groupe Castel (Platz 8). Und das dänische Unternehmen Royal Unibrew (Platz 35) erwarb eine Mehrheitsbeteiligung an der norwegischen Hansa Borg.

Auf dem dritten Platz der Liste ist China Resources mit der Marke Snow (112 Mio hl), danach folgen Carlsberg (102,4 Mio hl) und Molson Coors (82,2 Mio hi).

Weltweites Wachstum der Großen

Insgesamt stieg das Ausstoßvolumen der 40 größten Brauereien 2022 weltweit um 4,3 Prozent auf rund 1,67 Milliarden Hektoliter. Dabei prägten Produktionssteigerungen bei den Großbrauereien das Bild, während die regionalen Unternehmen teilweise Mühe hatten, die pandemiebedingten Mengenverluste auszugleichen. Besonders auffällig ist das hohe Gewicht der Konzerne, die die Liste anführen: Allein die Top 2, AB InBev und Heineken, stehen zusammen für 46,5 Prozent des Bierausstoßes der Top 40 Brauereien. 

Indessen setzte sich im Craftbier-Segment die Konsolidierung fort. So erwarb die japanische Sapporo Brauerei (Platz 26) die Stone Brewing Company in den USA, um ihre Präsenz auf dem amerikanischen Kontinent zu stärken. Die amerikanische Canarchy-Gruppe wurde vom Getränkehersteller Monster übernommen. 

Das Listing der Top 40 Brauereien ist hier abrufbar:
https://www.barthhaas.com/fileadmin/user_upload/23_0875_TOP40_Tab_Pressemitteilung_D_korr.pdf