Kellnerinnen als "Alltagsgenie" gewürdigt

von Conrad Seidl 08/06/2020
Nachrichten
Kellnerinnen als "Alltagsgenie" gewürdigt

Wien - Wussten Sie, woher die Berufsbezeichnung "Kellner" stammt? Die Tageszeitung DER STANDARD hat nach dem Corona-Shutdown das Servierpersonal in der wieder hochfahrenden Gastronomie gewürdigt und die Gäste zum Trinkgeld-Geben aufgefordert. "Wo wenig getrunken wird, ist das Trinkgeld knapp. Das erleben zurzeit nicht nur die Wirte, vor allem die Damen und Herren des Servierpersonals bekommen das zu spüren, allen voran die Kellnerinnen. Zwar haben viele Gastronomiebetriebe wieder geöffnet, doch das Publikum ziert sich oder ist aufgrund von Reisebeschränkungen gar nicht erst in der Nähe einer einheimischen Tränke", schreibt STANDARD-Kulturredakteur Karl Fluch.

Fluch gibt in seinem Text über "Das unbedankte Alltagsgenie" auch Hinweise darauf, dass gerade die Frauen in der Gastronomie zu wenig Respekt bekommen und klärt auch über die Wortherkunft des Begriffs Kellner auf: "Der Begriff Kellner ist eine über die Jahre entstandene Verkürzung des Kellermeisters. Der Kellermeister war früher der König der Vorratskammer, verantwortlich für die Ausgabe von Speis und Trank, als diese noch rationiert wurden und nicht jeder einen Kühlschrank besaß. Die Kellnerin unserer Tage ist im besten Fall ein charmant-geduldiges und multitaskingfähiges Ein-Personen-Kommunikationsgenie mit seherischer Begabung und psychotherapeutischen Grundkenntnissen. Sie muss den Überblick im Lokal behalten, schnell sein, über ein ausgezeichnetes Gedächtnis verfügen oder zumindest flinke Finger haben, um im Boniersystem keine Fehler zu machen."